Alpenveilchen
Cyclamen purpurascens Mill.

Merkmale:Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens Mill.)
Giftiges Primelgewächs (Primulaceae), dem man die Zugehörigkeit zu dieser Familie auf den ersten Blick nicht ansehen würde. Mit kugelig abgeflachter Knolle ("Erdscheibe", "Erdbrot"), die gerne von Schweinen (und zwar Haus- wie Wildschweinen) gefressen wird, und mit charakteristischen, grundständigen, immergrünen Blättern, die oberseits silbern gefleckt, unterseits weinrot gefärbt sind. Die langgestielten Blüten sind von einem warmen Karminrot (zyklamenfarbig!), mit zurückgeschlagenen Kronblättern und stark duftend. Nach der Blüte rollen sich die Fruchtstiele zu einer Spirale zusammen, bringen dadurch die Früchte in Bodennähe und bohren sie schließlich in den Boden ein. Die Samen werden von Ameisen verbreiten, welche sie weithin verschleppen. 
Die Zyklame blüht spät, vom Juli bis Oktober. 
Standort:
Nicht häufig in lichten Bergwäldern auf Kalk, auf lockeren, humosen Böden und in geschützter Lage (wärmeliebend). Im Halbschatten lichter Eichen- und Buchenwälder, über Fichtenwälder bis in die Latschenregion aufsteigen; von der Ebene bis auf 2000 m. 
Verbreitung:
In den Nördlichen und Südlichen Kalkalpen, Voralpen; Jura, Illyrische Gebirge, Mittelungarn, Karpaten, bis Transkaukasien. Aus einem mediterranen Verwandtschaftskreis (im Mittelmeergebiet mit 20 Arten dieser Gattung!)
Volksnamen: 
Bischofskappel, Pfaffenkappel, Scheibelkraut, Studentenrösle, Turkalan, Hasenrübe, Hasenbliemli. Der Name "Alpenveilchen" ist eigentlich irreführend, da es sich keineswegs um ein Veilchen, sondern um eine Primelverwandte handelt. 
Einst offiziell und als Volksheilmittel gegen Frauenleiden verwendet. Die leuchtende Blütenfarbe, zusammen mit dem intensiven Wohlgeruch, verleitet immer wieder unüberlegte Wanderer zum Abpflücken dieser schönen Pflanze, obwohl allgemein bekannt ist, dass sie geschützt ist. In Fremdenverkehrszentren ist sie deshalb schon betrüblich selten geworden.

Sehr Geschützt!

Entnommen aus:
BLV Naturführer Alpenblumen