Merkmale:
Diese 1 - 2 m hohe Schlingpflanze gehört, ebenso wie die nahe
verwandte, weißblühende Waldrebe, zu den sonst nur krautigen
Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae). Ihre Blätter sind doppelt
dreiteilig, gegenständig, die einzelnen achselständigen Blüten
hängen an langen, fadendünnen Stielen. Die prächtigen, großen Blütenglocken sind hellblau bis tiefviolett, in der Mitte
befinden sich zahlreiche gelbe Staubblätter. Der Nektar wird von
den rinnig gestalteten Partien am Grund der Staubblätter
abgeschieden und nur kräftige Hummeln und Bienen sind imstande,
sie auseinander zudrängen und
zur Honigquelle zu gelangen.
Blütezeit von Mai bis Juli.
Die Fruchtstände, silberne Fruchtschöpfe, die aus den verlängerten
behaarten Griffeln zusammengesetzt sind, erinnern allein an die
Zugehörigkeit zu den "Hahnenfüßen". Die Früchtchen werden mit
Hilfe dieser "Federschweifflieger" vom Wind weithin verbreitet. Die
Alpenrebe ist giftverdächtig.
Standort:
Die beinahe exotisch anmutende Pflanze, die einzige Liane der
Alpen, wächst in lichten Zirben-, Lärchen- und Fichtenwäldern,
sie durchspinnt niedrige Laubenbüsche mit ihren windenden Ranken,
überwächst Felsen und Schutthalden und steigt bis in die
Latschenregion und Alpenrosengebüsche. In schattigen Schluchten
hingegen geht sie auch bis ins Tal hinab; sonst 1000 – 2400 m.
Verbreitung:
Die Alpenrebe hat ein westliches Areal, das die Pyrenäen, den
Apennin und die Westalpen umfasst, und ein östliches Areal, mit
den Ostalpen, Karpaten, Nordrussland, Nordasien und Nordamerika.
Ihre Heimat ist wahrscheinlich Nordostasien, sie war jedoch schon
in der Tertiärzeit in Europa. Die großen Lücken in ihrer
Verbreitung sind durch die Eiszeiten entstanden. Die als
Zierpflanzen vor allem zur Laubenbekleidung gezogenen, blau, rosa
oder weiß blühenden Clematis-Sträucher mit flach ausgebreiteten
Blüten sind Hybriden von japanischen Arten.
Volksnamen:
Blauer Hopfen, Blauwaschl, Goaß-Strauben, Staudnrogei.
Trotz ihrer weltweiten Verbreitung ist die wunderschöne Pflanze
eher selten, die Begegnung mit ihr ein Erlebnis. Ihr Schutz sei
jedem Bergwanderer ans Herz gelegt!
Geschützt!
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Entnommen
aus:
BLV Naturführer Alpenblumen |
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