Berg-Baldrian
Valeriana montana L.

Berg-Baldrian (Valeriana montana L.)Merkmale:
Zu den Baldriangewächsen (Valerianaceae) zählende, bis zu 60 cm hohe, tiefgrüne Pflanze mit ovalen, gegenständigen Blättern. Untere Blätter mit kurzem Stiel, obere sitzend , in den Stengel verschmälert. (Die Blätter des sehr ähnlichen und nahe verwandten Dreizähligen Baldrians, Valeriana tripteris, sind dreischnittig geteilt!). Die kleinen, trichterförmigen, rosafarbenen bis weißen, charakteristisch nach Baldrian duftenden Blüten stehen in einer endständigen Trugdolde. 
Blüht von April bis Juni.
Standort:
Ziemlich häufig in Schutthalden, auf Geröll und in Karfluren. In der Pestwurzhalde sowie in Latschenbeständen immer auf kalkhaltigem Boden. Von 650 bis auf 2780 m ansteigend.
Verbreitung:
Der Felsen-Baldrian kommt in zwei Rassen vor: Die eine Rasse in den Westalpen; Pyrenäen, Korsika, Apennin und Balkan; die andere Rasse besiedelt die Ostalpen, den Jura und die Karpaten.
Ein Verwandter des Felsen-Baldrians (aus der gleichen Gattung) ist der Echte Speik, Valeriana celtica, der auf tiefgründigen, kalkfreien Alpenmatten, den sogenannten Speikböden, wächst. 
Heilkundliche Verwendung:
Sein stark aromatisch duftender Wurzelstock war schon im Altertum, bei Römern und Griechen, als Duft- und Räucherpflanze sehr geschätzt. Bis zur Gegenwart wurde er noch als Duftstoff für Seifen (Speikseife) verwendet, steht heute aber unter Naturschutz. Ein weiterer Verwandter ist der als Heilpflanze berühmte Echte Baldrian, Valeriana officinalis, dessen Wurzelstock als Tee bei nervösen Störungen, Schlaflosigkeit, geistiger Überarbeitung und nervösen Darmkoliken verwendet wird. Die charakteristische beruhigende Wirkung wird von dem Inhaltsstoff Isovaleriansäure ausgelöst, darüber hinaus enthält er unter anderem noch Gerbsäure, Äpfel-, Ameisen- und Essigsäure, Gummi, Schleim, Zucker, Harz und Stärke. Bei den Alpenbewohnern wird der Berg-Baldrian in gleicher Weise wie der offizielle Echte Baldrian gebraucht.

Entnommen aus:
BLV Naturführer Alpenblumen